Samstag, 15. Oktober 2011

Einblick in unseren Alltag

Nun sind wir schon 10 Tage in Haiti und wir möchten Euch bisschen Einblick in das gewähren, was für uns bereits Alltag geworden ist:

- Die Hähne krähen ca. ab 4 Uhr, so steht man dann selbst auch spätestens um 6, halb 7 wirklich auf.
- Idiani fegt morgens ums Haus und den Weg zum Haus, denn die vielen Bäume verlieren viele viele Blätter.
- Die Hausfrau wischt zeitgleich erstmal den Boden, da es in Gonaives recht staubig ist
- zum Frühstück gibt es häufig creolische Spaghetti, wobei wir bisher meist europäische Cornflakes essen und uns teure Milch gönnen (2EUR pro Beutel).
- Idianis Schule wird um 8 Uhr beginnen und unser Fahrer wird sie täglich dort hin bringen, da der Fußweg zu weit wäre und die andren Kinder mit dem Taptap  (Bus) haitianische Schulen besuchen.
- Man duscht mindestens 3x täglich. Jeweils mit eiskaltem Wasser, was früh morgens und spät abends einige Quietchetöne aus dem Badezimmer entlockt
- Da von Hand gewaschen wird, wechselt man jedoch nicht nach jedem Duschen die Klamotten. Lediglich verschwitzes, wird sogleich rausgewaschen und die wirklich dreckige Wäsche, wäscht unsere liebe Waschfrau Violette 2x wöchentlich. Dies ist ein ganz anderer Umgang mit Kleidung und Dreckwäsche, als wenn man einfach die Maschine anschmeißen kann.
- Frisch gekauftes Obst wird jeweils mit Chlorox abgewaschen und damit desinfiziert, auch ins Spülwasser werden jeweils ein paar Tropfen gegeben. Dank der guten Hygiene unserer Köchin, die uns 3x die Woche verwöhnt, geht es unseren Mägen sehr gut.
- Nachmittags wird je nach Bedarf nochmal komplett nass durchgeputzt, da es bereits wieder staubig ist.
-Gegen 18:00 wird es dunkel und die Moskitos werden aktiv, so sammelt man sich eher im Haus, isst und duscht und die Kinder gehen gegen halb 8 zu Bett. Zähneputzen jeweils unbedingt nur mit Trinkwasser, da unser Hahnenwasser dem Grundwasser entspringt und es leider in Gonaives immer noch Cholerafälle gibt. Wir selbst fallen spätestens um 10 auch in die Federn (bzw. aufs leichte Leinenlaken), da man ja bereits sehr früh aufgestanden ist und einen arbeitsreichen Tag hinter sich hat.
- Geschlafen wird unter Moskitonetzen, die wir unter der Matratze klemmen, da die Viecher sogar von unten reinfliegen können.

Es ist somit ein wesentlich aufwendigerer Haushaltsalltag und wir freuen uns jetzt schon auf unsere Campingwaschmaschine, die sich in unserem Kontainer auf einem Boot befindet.

Zugleich ist es sehr schön zu beobachten, wir hier während der vielen Arbeiten Gemeinschaft gelebt wird: Wäschewaschen ist immer ein lustiges Beisammensein und da alle zur gleichen Zeit verschiedene Orte fegen, winkt man sich bereits einen Morgengruß zu.

Und mal ehrlich. vor 2 Generationen sah es in Deutschland auch nicht allzu viel anders aus - Ausnahme ist und war sicherlich die Hitze und das häufige Duschen, aber alles andere kennen unsere Großeltern sicher auch noch.

Leckerbissen sind hier auch alltäglich:
Eis wird selbst gemacht: super lecker mit frischem Fruchtsaft und Milch: eine Wonne! Selbstgekochte Marmelade zum Frühstück und jeden Mittag frisch gepresste Früchte versüßen den arbeitsintensiven Alltag. 
Der Bioabfall wird den Hasen bzw. den Hunden gefüttert, was unsere Kinder natürlich liebend gerne übernehmen. An alle Mütter: Ums Müll rausbringen wird sich aktuell bei uns fast schon gestritten :-)

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