Montag, 22. Dezember 2014

*Jwaye Nwel*


Alle, die unseren Weihanchtsbief nicht per Post erhalten haben, hier digital. 

Wenn Du gerne in die Vertreilerliste aufgenommen werden würdest, schreibe und eine kurze Mail mit Deiner Postadresse und das nächste Briefchen flattert auch zu Dir in den Briefkasten.

martina.wittmer@gmx.de





Freitag, 12. Dezember 2014

Von Bergen, Träumen und Wasserquellen...





                                    --- Auszug aus dem Quartalsjournal der Lebensmission--- 
 
Wieder sind wir in unserer Nachbarschaft am Bauen und dies ist ein besonderes Highlight, denn im Leben neigt man manchmal dazu allzu weit kompliziert zu denken, anstatt ganz praktisch in der nahen Umgebung seinen Mitmenschen Gutes zu tun. Gleichzeitig tritt dies immer wieder einen riesen Ansturm los, von anderen Nachbarn, die tagtäglich an unsere Tür klopfen, der durch die Nähe bewältigt werden muss, weil es keine Fluchtmöglichkeit gibt. Es ist unglaublich wie groß die Not ist, wie widrig Lebensumstände, wie gruselig Wohnsituationen,… Das lässt uns demütig bleiben, erhält das Bewusstsein dafür, ein kleines Puzzleteilchen im Großen Ganzen zu sein. Man steht vor diesem riesen Berg und weiß, dass man ihn alleine niemals erklimmen könnte, doch Gott macht Unmögliches möglich. Im Angesicht der Not Haitis scheint es, als wären wir ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber im Angesicht des riesen Berges, den wir 2010 vor uns sahen, als wir begannen unsere Vision von Habitat-HT auszusprechen, haben wir mehr als ein Wunder erlebt. Es waren mehrere Personen, die uns sagten dies sei unmöglich, Andere ermutigten uns, doch das Zentrale: Gott war und ist mit uns. Wir träumen nicht einfach nur so, Gott selbst bewegt uns, legt uns Anliegen aufs Herz und das Wunderbarste: er hilft sie zu realisieren. Das ergibt einen Coktail, der es möglich macht riesige Berge zu erklimmen – nicht weil wir so besonders toll sind, nein. Ganz einfach deshalb, weil wir Christen Werkzeuge in Gottes Hand sind und er uns gebraucht. Mit ihm gemeinsam wird das mir Unmögliche möglich! Und das begeistert mich ewiglich. 

Sehe ich mich wie ein Tropfen auf den heißen Stein, so fühle ich Frust, Überlastung, es ist wie wenn all mein Mut selbst in der Hitze dieser Welt verdampfen würde.
In Gottes Augen bin ich aber eine wandelnde Wasserquelle, aus der frisches lebendiges Wasser sprudelt. Deswegen kann ich nicht den Durst der ganzen Savanne Haitis löschen, aber einzelnen Menschen , denen ich begegne zu trinken anbieten, dreckige Wunden waschen, Erfrischung und Rast schenken,… Das Wunderbarste wäre, wenn dann alle diese Menschen selbst als Wasserquellchen sprudelnd ihren Weg weiterziehen würden – bzw. der ein oder andere.

Joh 7,38 
Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 

Joh 4,14 
Das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.




Donnerstag, 4. Dezember 2014

hoch hinaus in Gressye

Die Baustelle in Gressye für "To all nations" schießt weiter in die Höhe:




Bin stolz auf unsere Mitarbeiter, die nun wieder Monate lang in den Baustellenunterkünften leben ohne einmal zu mosern und auf unsere Köchinnen, die kreativ im Freien kochen, um die Mannschaft zu versorgen. Flexibilität ist eine hervorragende Stärke der Haitianer!


 Unser Fuhrpark ... wir könnten einen Schwerlader gebrauchen, um die Materialien kostengünstiger selbst heranzufahren.

Die prvisorische Freiluftküche. Eine zentral wichtige Arbeit, denn hungrige und unzufriedene Männer können nicht gute Arbeit leisten. In Haiti wird alles frisch eingekauft und frisch zubereitet, eine heiden Arbeit. Es gibt keinen Kühlschrank und keinerlei Fertigprodukte. Alles von Natur aus Bio und von Hand mit Liebe zubereitet. 
 

Montag, 1. Dezember 2014

... und fertig ist das Häusschen





Die Schlüssel wurden fast feierlich mit frisch gewaschenen Kindern in bester Kleidung an die extra frisierte Frau Delva übergeben. Alle sind überglücklich.
Der Umzug ist schnell geschehen: ein großes Bett, eine weitere Matratze auf den Boden, ein kleines Nachtischschränkchen, 3 Holzstühle, ein Klamottenberg mit Schuhen und 2 große Waschwannen voll mit Küchenutensilien. Fertig. Die Mädchen hängen schöne Vorhänge auf und strahlen. 

Ein neues  Zu Hause. Sicher, sauber und schön. Ein Ort, an dem der Kopf sich frei fühlen kann für die Schule zu lernen. 

Die Schüler und Lehrer des Pamina Schulzentrum Herxheim haben gemeinsam mit ihren Sponsoren dies  möglich gemacht; wir als Habitat-HT-Team haben es in Haiti ganz praktisch auf die Beine gestellt.

Einfach schön, wie man mit vielen kleinen Schritten in die gemeinsame Richtung Großes bewirken kann! 

Mèsi anpil! 



Donnerstag, 13. November 2014

3. Bauwoche des Pamina Hauses in Gonaives




Diese Woche fertigten unsere Schreiner die Türen an und setzten 2 Innen- und 3 Außentüren mit dem jeweiligen Türrahmen ein. Ein Maurer verputzte das Haus noch fertig. Sobald dies getrocknet ist, kann mit Farbe gestrichen werden. 

  So Manches was uns in Europa so selbstverständlich ist, ist hier in Haiti eine Besonderheit, wie zum Beispiel das Örtchen, das Ihr unzählige Male am Tag aufsucht: die Toilette. Eine Keramiktoilette mit Wasserspülung wie wir sie in Europa benutzen setzt voraus, dass es eine Wasserzuleitung gibt. In Gonaives existieren jedoch keine städtischen Wasserleitungen, kein unterirdisches Kanalsystem für das Abwasser und sowieso kein Trinkwasserzugang. Reiche Familien bohren einen Brunnen, aus dem sie mit einer vom Generator betriebenen Pumpe das Wasser in einen extra Tank auf dem Hausdach pumpen. Von dort aus kann dann dieses Grundwasser durch die Hausleitungen hinabfließen in einen Toilettenkasten, Dusche oder einen Wasserhahn. 


Für unsere Familie Delva, gruben wir eine Latrinengrube, die ausgemauert wurde und mit Beton gedeckt. Hierauf mauerten wir dann die Latrine und nebendran eine Duschkabine. Das Duschwasser wird von jeder Person einzeln in einem Eimer vom Brunnen geschöpft und zur Dusche getragen. Dort gießt man sich dann aus einem Becher das Wasser über. Nicht luxuriös, aber eine enorme Verbesserung für Familie Delva: sie haben nun einen Sichtschutz und müssen nicht vor allen Nachbarn duschen, sie stehen auf sauberem Grund und nicht mehr im Staub und gelangen sauberen
Fußes durch die hintere Eingangstür wieder ins Haus zurück. Ein eigenes Plumpsklo ist ein wahrer Segen, zuvor musste die Familie eine verfallene kaputte Nachbarslatrine mitbenutzen. 

Na, vielleicht genießt Ihr Euren luxuriösen Toilettengang nun zukünftig umso mehr ...