Sonntag, 23. Dezember 2012

Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss. 
(Hermann Gmeiner)

Liebe Unterstützer, liebe Freunde!

„Was ein Jahr!“ könnte man rufen, wenn wir von HABITAT-HT auf das Jahr 2012 zurückblicken. In keiner Sekunde ist Langeweile aufgetreten und wir haben mit Eurer Hilfe Menschen in Not segnen können.
Immer wieder sagen uns sowohl Mitarbeiter, als auch Kandidaten aus dem Erdbebengebiet und unserer Nachbarschaft, wie wohltuend es wäre, dass wir hier sind. Gott hätte uns geschickt, um zu sehen, zu verstehen und wenn möglich, zu helfen. In jedem Fall, um Hoffnung zu schenken.
Die finanziellen Mittel, die uns zur Verfügung stehen um Häuser zu bauen sind knapp. So haben wir seit der Gründung von HABITAT-HT acht Familien mit einem Haus helfen können, ein Weiteres ist im entstehen. Dazu wurden durchschnittlich 15 Mitarbeiter eingesetzt. Damit haben 80 - 100 Menschen direkt und indirekt vom Bau eines Hauses profitiert, wenn man die Familienmitglieder einbezieht, die von dem regelmäßigen Gehalt versorgt werden. Vorsichtig hochgerechnet habt Ihr HABTAT-HT geholfen,
über 600 Menschen in Haiti zu unterstützen. Denjenigen, denen nicht sofort geholfen werden kann, spenden wir Hoffnung eventuell doch eines Tages ein sicheres Dach über den Kopf zu bekommen. Was wäre ein armes Land wie Haiti ohne Hoffnung?
Wir möchten Euch persönlich und stellvertretend herzlich Danke sagen für all Eure Mühen, für jeden Cent den Ihr habt entbehren können und nicht zuletzt für euer freundschaftliches Engagement für uns privat, sowie für das Projekt HABITAT-HT. 2012 haben wir miteinander gut rumgebracht. 2013 steht als willkommene Herausforderung vor uns.

Hoffnung ist auch die zentrale Botschaft, die wir mit dem Weihnachtsfest verbinden. Hoffnung, dass etwas Neues geschieht, was all das Gewesene ins Positive verändert. Lebensumstände, persönliches Wohlbefinden, Armut und geistliche Einsamkeit,… Hoffnung braucht jeder überall auf der Welt.

Diese Hoffnung wünschen wir Euch von ganzem Herzen!

Ein Frohes und besinnliches Fest, sowie ein gutes Neues Jahr 2013 mit
vielen Erfolgen im privaten und beruflichen Bereich,


wünscht Euch Euer HABITAT-HT- Team und Eure Familie Wittmer


Dienstag, 18. Dezember 2012

Aus dem Kinderdorf der Lebensmission

Neben dem Bauprojekt HABITAT-HT, engagieren wir uns zugleich in mehreren anderen sozialen Organisationen. So leben wir als Familie auf dem Gelände der Lebensmission e.V. mitten in einem Kinderdorf mit aktuell 24 Kids. Martina hat hier eine Teilzeitanstellung als Sozialpädagogin, was HABITAT-HT finanziell entlastet.
 Heute möchte ich Euch einen kleinen Jungen vorstellen und hierzu einen Artikel des Lebensmissionsheftes abdrucken:





"Zuflucht für den misshandelten Charlemay

Das gonaiver Jugendamt (auf haitianisch nennt sich dies IBESR) wurde vor einem halben Jahr neu auf unser Kinderdorf der Lebensmission aufmerksam, da wir unsere Genehmigung erneuern mussten.
Da wir eines der qualitativsten Waisenheime in Artibonit sind, werden uns nun immer wieder Kinder zur Kurzzeitpflege abgegeben. Das Prozedere entspricht einer deutschen Inobhutnahme wegen akuter Kindeswohlgefährdung, mit dem entscheidenden Unterschied, dass das haitianische Jugendamt keine sozialen Gelder verwaltet. So ist die Lebensmission zwar verpflichtet bis zu 5 Kinder von IBESR anzunehmen (entspricht 20% der verfügbaren Betten), muss aber komplett selbst für die jeweiligen Kosten aufkommen. Dies muss aus dem allgemeinen Budget finanziert werden, da es bisher noch keinen Paten für einen solchen „Notfallplatz“ gibt. 


So wurden Walner (Direktor) und ich, Martina (Sozialpädagogin), vor 2 Wochen aus einer Sitzung rausgerufen, da IBESR wiedermal mit einem Jungen an unserem Tor stand. Charlemay ist 7 Jahre alt, seine körperliche Entwicklung entspricht jedoch eher einem 5 Jährigen. Sein Gesicht voller Schürfwunden, an Handrücken und Armen große Narben: man hat ihm mit einem zuvor ins Feuer gelegten Eisen immer wieder Verbrennungen zugefügt. Sein Rücken ist voller Striemen, Blutergüssen und Wunden.
Nach dem Tod seiner Mutter habe ihn sein Vater, ein armer Landbauer, vor einem Jahr in die Stadt zu einem Onkel geschickt, um seine Schulbildung gewährleisten zu können. Leider ist dies eine haitianisch übliche Praxis, da es in den Bergdörfern häufig gar keine Schulen gibt oder aber die Eltern die Schulgebühren nicht aufbringen können. So leben viele Kinder als sogenannte „Restaveks“ bei anderen Familienangehörigen oder fremden Familien, wo sie für ihre Verpflegung einen hohen Arbeitseinsatz bringen müssen. (Restaveks sind auch unter der Bezeichnung "Kindersklaven" bekannt). Charlemay wurde zwar die Schule von seinem Onkel bezahlt (er ging nach eigenen Angaben in die erste Klasse), doch seine Tante misshandelte ihn tagtäglich. Eine Nachbarin habe Charlemay auf der Straße abgefangen und beim Gonaiver Kommissariat abgegeben, das in solchen Fällen wiederum IBESR verständigt. Das Jugendamt wird nun Anzeige erstatten, gerichtliche Verfahren gegen die Tante und Onkel einleiten und zugleich den leiblichen Vater ausfindig machen. Charlemay berichtet von mehreren Geschwistern, die ebenso in anderen Familien untergebracht seien – er wisse nicht wo, er habe sie seit seinem Umzug nicht mehr gesehen. 



Da die Betten in unserem Jungenhaus momentan komplett belegt sind, wurde eine zusätzliche Matratze auf dem Boden hinzugefügt. Unser Jüngster (12 Jahre) beschloss sofort Charlemay sein eigenes Bett  zu geben und während dessen Aufenthaltes selbst auf dem Boden zu schlafen. Die Liebe, mit der unsere Kindermutter Lyvanette Charlemay sogleich wusch, umsorgte und aufnahm, berührte mich zutiefst. Unsere Jungs durchwühlten sofort ihren Kleiderschrank, um dem Maltraitierten schöne Kleidung zu geben und boten ihm eines ihrer Spielzeugautos an. Ich bin überaus stolz, welch wunderbare Menschen wir in unserem Kinderdorf haben, die so viel Gutes bewirken und sich unermüdlich für Geschundene und arme Menschen einsetzen! 

Bereits am Abend blühte Charlemay sichtlich auf und sang aus voller Kehle bei der Weihnachtschorprobe mit. Indem wir ihm heute Zuflucht gewähren, lindern wir einen Teil des großen Leides in seinem jungen Leben. Mögen wir immer wieder unsere Arme öffnen für den Einzelnen – genau hierfür sind wir da.  
Das Kinderdorf der Lebensmission war und ist so Vielen Zuflucht, mögen es auch zukünftig mehr und mehr Menschen werden, die davon profitieren."


-- Inzwischen hat das Jugendamt beschlossen, Charlemay langfristig in unsere Obhut zu geben, so dass wir einen Paten suchen, der mit Freude monatlich 70 EUR investiert, um Charlemay eine sichere, friedliche und fördernde weitere Kindheit im Kinderdorf der Lebensmission e.V. zu ermöglichen.--

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Nikolaussäckchen fürs Kinderdorf

So manche deutsche Tradition ist es wert auf der ganzen Welt etabliert zu werden :-)


Weihnachtsbäckerei


Nikolaussäckchen


gaaanz viiiiele


Sonntag, 25. November 2012

Wandler zwischen den Welten



   Fünf Wochen waren wir nun als Familie Wittmer auf Deutschlandbesuch. Es ist eine andere Welt, es ist gefühlte Heimat und zugleich bleibt unser „lakay“  (Zu Hause) in Haiti. Es ist wie wenn sich mein Herz einfach nur vergrößert hätte,  um mich um eine weitere Heimat zu bereichern. 

Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich will versuchen sie nicht wirklich zu vergleichen, will aufhören sie zu messen, zu bewerten. Ein schwer realisierbarer Vorsatz, ich weiß.  

Überall findet man Vielerlei Skurriles, doch deutsche Skurrilitäten sind mir vertraut. Haiti fordert mich jedoch heraus meine Kultur, Traditionen, mir selbstverständliche Lebenswelten zu hinterfragen und neu zu betrachten. Als Sozialpädagogin und individualpsychologische Beraterin (ICL) bin ich seit vielen Jahren darin geübt, mein individuelles Gewordensein zu reflektieren. Doch unser Umzug nach Haiti hebt diese Reflektion nun auf eine höhere Ebene und mir ist eine wissenschaftliche Studie im Ohr, die besagt, dass kulturelle Prägung das unverrückbarste Fundament eines Menschen sei.
Ist es möglich zwei Kulturen in eine gleichwertige Kooperation zu bringen, so dass sich Stärken vereinen, Schwächen ausgleichen und gewisse Stolpersteine verkleinern? Sicherlich ist dies zu glatt gedacht, denn Leben verläuft nun mal immer Stückweise. Doch wenn ich es schaffe mich stückweise in meinem persönlichen Leben zu bereichern, auszugleichen und manche spitze Stolpersteine in handschmeichelnde Kiesel zu verwandeln, dann fühlt sich das für mich nach erfüllten Leben an.
Dies mögen allein meine individuellen Gedanken sein, die meine Seele bewegen. Meine eigenen Kinder, mein Mann und viele Andere haben sicherlich sehr Interessantes zu diesem Thema zu sagen.  

 

Eines haben wir Gemeinsam: 

unser Herz vergrößert sich, während wir zwischen den Welten wandeln.




Von Herzen bin ich dankbar für all die Menschen, die uns ein Stück Heimat sind, die uns mittragen, mitfühlen, (uns mit leckeren pfälzischen Köstlichkeiten gemästet haben) und uns loslassen, um uns eines Tages wieder in die Arme zu schließen. 

Häufig blicke ich in den wunderschönen haitianisch klaren Sternenhimmel während mir der Nachtwind um die Nase weht und ich erinnere mich an einen Kinderspruch: „Freunde sind wie Sterne. Auch wenn Du sie nicht jederzeit siehst, Du weißt, sie sind immer da.“ Für mich beginnt hier ein zaghaftes Gefühl für den weiten Raum um uns; für ein wachsendes Herz, das begreift, dass auch wir nur gewinnen können, wenn wir Segel setzen, unseren Hafen verlassen und mit Gott aufs große weite Meer hinaus segeln.

Freitag, 2. November 2012

HABITAT-HT im Fernsehen

Link kopieren und in Adresszeile eingeben: dann könnt Ihr uns im Fernsehen bei der Landesschau begutachten:

http://www.swr.de/landesschau-rp/couchgespraech/-/id=5661010/did=10532302/pv=video/nid=5661010/1sp9def/index.html

Donnerstag, 1. November 2012

Am Freitag um 18:45 sind Dieufort und Martina bei der Landesschau SWR zu Gast.

Macht den Fernseher an!


Leider schon verplant? Montag um 8:00 kommt die Wiederholung :-)

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Haiti - Abende in Landau

Habt Ihr Lust mehr über Haiti und HABITAT-HT zu erfahren,
 
 Fotos zu schauen, Berichten zu lauschen und einfach Zeit mit uns zu verbringen,
 
so seid Ihr herzlich eingeladen:
 
 
Am Sonntag, den 28.10. um 19:00 im Kreuz & Quer (gegenüber vom C&A) in Landau
 
 
und /oder
 
 
Am Donnerstag, den 8.11. um 19:00 im Gemeindehaus von Heilig Kreuz in Landau
 
 
Wir freuen uns auf Bekannte, noch Unbekannte, Familie, Freunde, ...
auf viele liebe Menschen!
 
Eure 4 Wittmers

Dienstag, 9. Oktober 2012

Ein Jahr Haiti



Ein Jahr Haiti  

Nun leben wir als Familie schon ein ganzes Jahr in Haiti. Eine willkommene Gelegenheit, um wiedermal innezuhalten und zu reflektieren:

 
Mit 8 Koffern für 4 Personen sind wir hier angekommen und wenn ich mir unsere Habseligkeiten heute betrachte, kann ich sagen, wir haben gelernt minimalistisch zu leben. Oft mehrere Tage ohne Strom, ohne Wasser, ohne den vielfältigen so liebgewonnenen europäischen Luxus, sind wir mitten eingetaucht in eine komplett andere Welt. In eine kunterbunte, kreative Welt, die voller Leben nur so sprudelt und gleichzeitig so viel Sterben in sich trägt. Haiti nach und nach verstehen zu lernen, das ist eine emotionale Entdeckungsreise, die keinen kalt lässt, der sein Herz wahrlich öffnet. Frust, Freude, Unverständnis und Begeisterung sind einige der Höhen und Tiefen, die man auf diesem Weg beschreitet. 

Ich (Martina) bin dankbar mich recht schnell sprachlich zurechtgefunden zu haben, denn die Sprache bleibt ein zentraler Schlüssel zum Ankommen in einem fremden Land. Unsere Mädchen (8 und 3 Jahre) sprechen mittlerweile fließend Kreol und im Gegensatz zu mir ohne jeglichen Akzent. Für unsere Kinder ist das Kinderdorf der Lebensmission ein reines Paradies mit den grünen Bäumen, dem Sportplatz, den unterschiedlichen Tieren, den vielen treuen Freunden und dem immerwährenden Sommerwetter. Wir haben das Vorrecht für Idiani die beste Schulbildung wählen zu können, so nahmen wir sie im Januar aus der haitianischen Schule und unterrichten sie seitdem per deutscher Fernschule eigenständig Zu Hause. Charline wird weiterhin ihre Freiheit genießen, da das haitianische Kindergartensystem sehr strikt ist und ich mich dagegen sträube mein Kind züchtigen zu lassen, nur weil es mit 3 Jahren nicht 4 Std brav auf der Schulbank sitzen mag. Ein wahrer Segen war unsere Gesundheit, denn wir sind uns bewusst diesbezüglich ein stetes Risiko einzugehen, in einem Land, in dem die medizinische Versorgung sehr zu wünschen übrig lässt.  


Wenn ich betrachte, wie viele wertvolle Kontakte wir bereits innerhalb eines Jahres knüpfen konnten, wie viele Beziehungen sich nach und nach ganz sachte und zart entwickelt haben, dann bestätigt mir mein Herz, dass wir am richtigen Platz sind. All die rauen Alltagshindernisse bei der Bewältigung von –aus europäischer Sicht- noch so simplen Dingen, vermindern nicht die Freude am Erfolg, zu beobachten wie sich Menschen entwickeln, in die man investiert und die alternativ keinerlei Zuversicht auf eine gelungene Zukunft hätten. Uns mag das Säen im wahrsten Sinne des Wortes einigen Schweiß kosten, doch es ist ein Vorrecht schon nach einem Jahr Frucht sehen zu dürfen und wir werden es am Ende mit Freude gemeinsam einfahren. 

Allen unseren Besuchern möchte ich von Herzen danken, dass sie sich eingelassen haben unser Leben mit uns zu teilen, es zu bereichern und ein Stück Heimat mitzubringen (u.a. Salami :-). Wir freuen uns schon auf das weitere neue Jahr in Haiti und hoffen wieder sehr viele Besucher willkommen heißen zu können!




Zugleich ist es ein Jahr HABITAT-HT


Ein Jahr Bauprojekt HABITAT-HT war gefüllt von unbeschreiblich viel Arbeit, doch im Rückblick können wir auch gerade deshalb die vielen Erfolge verzeichnen, die wir in so kurzer Zeit bewirken durften. Die Einrichtung eines Büros, inklusive Anlernung der Sekretärin, über die Anschaffung des nötigen Fuhrparks sowie der notwendigen Maschinen und Baumaterialien, bis hin zum Kontakte knüpfen zu den großen Baumärkten in Haiti mit ihren Zwischenhändlern vor Ort. Zudem wurde das Bauteam angestellt, mehrmals modifiziert, erweitert und dessen Weiterbildung und Spezialisierung gewährleistet.
4 komplette Spendenhäuser haben unsere treuen Unterstützer ermöglicht, eine weitere Dachsanierung ist momentan in Konstruktion und wird wohl noch vor dem nächsten Zyklon fertig. Gleichzeitig durften wir mehrere Schreiner- und kommerzielle Bauaufträge realisieren.  Die Ingenieure von HABITAT-HT haben desweiteren unzählige Angebote ausgearbeitet, doch auch auf Haiti lebt man in einer harten Geschäftswelt, in der man Absagen wegstecken lernen muss, doch es stehen ebenso noch einige Angebote aus und wir sind zuversichtlich weitere Bauaufträge zu erhalten. Für den kommerziellen Zweig konnten wir die korrekte Existenzgründung einer haitianischen Baufirma nun endlichabzuschließen -die Bürokratie ist in Haiti noch komplizierter als in Deutschland. 

Es freut mich von Herzen zu sehen, was ein regelmäßiges Gehalt innerhalb der Familien unserer Bauarbeiter bewirkt: ALLE Kinder gehen zur Schule und einige wechseln nun sogar auf bessere Schulen, die dementsprechend teurer sind. In 1 Familie konnte eine schon lange notwenige LeistenOP durchgeführt werden, die Angehörigen essen regelmäßig und ausgewogener. Als Frau besuche ich gerne die Frauen der Mitarbeiter zu Hause und erlebe, wie viel Hoffnung und Freude HABITAT-HT in diesem Sinne „indirekt“ vermittelt. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist ein Slogan, der in Mode und somit in aller Munde ist. Die Realisierung dessen mag uns oft viel Kraft kosten, da sich HABITAT-HT mit den haitianischen Begebenheiten, Traditionen und ganz eigenen kulturellen Idealen auseinandersetzen muss. So wissen wir unsere Kooperation der Leiter, der unterschiedlichen Kulturen, Bildungstandards und Arbeitserfahrungen umso mehr zu schätzen, die stets fruchtbar endet und sehr wertschätzend gelebt wird. 

Für das zweite Jahr HABITAT-HT wünschen wir uns, den Spendenzweig weiterhin auszubauen und parallel auf dem Bausektor in Haiti Fuß zu fassen, um eine langfristige Autonomie zu gewährleisten.

Ein ganz besonderes Dankeschön an all unsere Unterstützer, ohne die all dies nicht möglich wäre!
Möge auch das weitere Jahr seine Frucht bringen – zum Wohle Haitis!

- Wir hoffen ganz viele von Euch nun in ein paar Tagen persönlich zu sehen und uns mit Euch auszutauschen! - 




Montag, 1. Oktober 2012

Deutschlandbesuch

 Wir reisen am 13. Oktober nach Deutschland.

Dieufort fliegt am 4. November zurück, um eine größere Baustelle in Leogane zu beginnen, während Martina mit den Mädchen bis zum 19. November bleiben wird.

Wir freuen uns darauf viele von Euch persönlich zu sehen und von unserem ersten Jahr zu berichten! 

Alle HABITAT-HT Freunde und Spender werden Gelegenheit haben die verschiedensten Fragen loszuwerden und sich mit uns gemeinsam daran zu freuen, zu sehen, was durch Ihre Spenden in Haiti realisiert werden konnte!

Sehr gerne nehmen wir spezielle Termine wahr, bei denen wir anhand einer Präsentation von unserem Projekt berichten und interessierte Menschen an unserer Vision teilhaben lassen.

Ist Ihr Freundeskreis, Ihre Familie oder Sind Ihre Kollegen ebenso neugierig, so können Sie uns gerne unter der folgenden Email kontaktieren, um bereits im Voraus einen günstigen Termin zu vereinbaren.

Martina.wittmer@habitat-ht.org


Wir freuen uns auf Euch!!!

Sonntag, 30. September 2012

Dacharbeiten

Im Auftrag der Lebensmission Jesus für Haiti e.V. renovierte HABITAT-HT zwei Dächer auf deren Kinderdorfgelände in Gonaives. Die seit 20 Jahren bestehenden Bauten wiesen undichte Stellen auf, so dass bei Regenfällen das Depot- und Bürogebäude Schaden nahm.
Nun ist alles wieder dicht und das Dach glitzert in wunderschönem Blau :-)











Samstag, 22. September 2012

Fertigstellung eines Wohnhauses





 
Im Jahr 2000 kaufte Familie Simon das Grundstück und begann mit dem ersten Spatenstich des 4-Zimmerhauses. Das Fundament konnte sogleich erstellt werden, dann stoppte der Bau. Die Mutter versorgte ihre Familie stets durch einen kleinen Kommerz auf dem Markt und bemühte sich durch zusätzliche Näharbeiten u.ä. etwas Geld für den Bau zur Seite zu legen. Große Sprünge waren jedoch nicht möglich. Beim ersten Zyklon 2004 verlor sie all ihre Ware. Beim zweiten Zyklon im Jahr 2008 wurde zudem das Haus ihrer Schwester, in dem die Familie in der Zwischenzeit mit weiteren Geschwistern wohnte, schwer beschädigt. So legten alle zusammen und das Angesparte floss nicht in den Neubau, sondern in die notwendigen Reparaturarbeiten des alten Schwesternhauses.
2007 trennten sich die Eltern, der Vater zog in die Hauptstadt, wo er sich im Januar 2010 mit dem nackten Leben aus seinem angemieteten Zimmer retten konnte. All sein Hab und Gut verlor er in den Trümmern.
In der Zwischenzeit wurden nach und nach die Grundmauern hochgezogen, doch durch die vielen Jahre Wartezeit begann der Bau bereits wieder zu zerfallen. 

Dies ist eine von sehr vielen Familiengeschichten in Haiti. Man beginnt eines Tages zu bauen ohne stichfesten Finanzplan. Zusätzliche Naturkathastrophen, Krankheiten oder Todesfälle brauchen die schwer erkämpften Ersparnisse auf. Was aus europäischer Sicht nach reiner Fehlplanung aussieht, ist haitianische reale Abhängigkeit von den unvorhersehbaren Lebensumständen. So ist so manches Haus auch nach 11 Jahren noch nicht ferstiggestellt.

HABITAT-HT erarbeitetete mit Familie Simon einen Finanzierungsplan, vermittelte Sie an gewisse Finanzgeber und beschloss den Bau zu beenden. Da diese Familie nicht unseren Kriterien des spendenbegünstigten Sozialbaus entspricht, wurde ein Vertrag unterzeichnet, wonach HABITAT-HT die kompletten Einlagen durch anteiligen Anspruch (2 Zimmer) an den zukünftigen Jahresmieten rückerstattet bekommt.



Toilette und Dusche
Innenansicht



seitliche Eingänge für Untermieter


Mittwoch, 22. August 2012

Caribbean Hope


 Hervè lebte als Waisenkind mehrere Jahre im Kinderdorf der Lebensmission, bevor er über Umwege nach Amerika kam und dort Medizin studierte. Inzwischen hat er die Organisation "Caribbean Hope" gegründet, mit dem Ziel, mehrere Kliniken in der Karibik aufzubauen, um den medizinischen Standard anzuheben. In diesem Prozess, begleitet er immer wieder Einsatzteams, die in Haiti kostenlose Konsultationen vornehmen.
So durften wir 3 amerikanische Medizinstudenten mit einem Arzt willkommen heißen und Nachbarn, Patenschaftsfamilien, Mitarbeiter sowie Waisenkinder einladen, um eine qualitative Gratisuntersuchung zu erhalten. Eine einmalige Gelegenheit. Es kamen über 250 Menschen, die in der Hitze des Sommertages teilweise über 5 Stunden geduldig warteten. Dank der bereits vorhandenen Spenden und der von Caribbean Hope mitgebrachten Medikamenten, konnten über 200 Personen effektiv behandelt werden.


 Ein junges Leben berührte uns speziell: Marckendy ist fünf Jahre alt und hat akutes AIDS. Sein Körper leidet seit Monaten an mehreren offenen Infektionen und er ist bereits sichtlich geschwächt. Da sitzt nun dieser bildhübsche kleine Junge mit seinen großen braunen Augen und guckt Dich erwartungsvoll an. Er saugt jede Zuneigung mit solch einem Hunger auf, dass man ihn gar nicht mehr loslassen möchte. Seine Eltern sind bereits an AIDS verstorben.  Eine Tante nahm ihn auf, hat jedoch nicht die finanziellen Mittel, um ihn ausreichend zu ernähren, geschweigedenn die nötigen Arztbesuche zu bezahlen. In den staatlichen Krankenhäusern ist die AIDS-Medikamention in Haiti komplett kostenlos, doch die zusätzlichen Infektionen müssen schließlich auch behandelt werden.

So sind wir auf der Suche nach einem Paten, der durch einen monatlichen Betrag Marckendys Leiden erleichtert und die Tante unterstützt, ihn auf seinem Weg würdevoll zu begleiten. Falls Sie daran Freude haben, so setzen Sie sich bitte mit dem Büro der Lebensmission in Landau in Verbindung: Lebensmission@t-online.de











Martina ist -dank sei Gott- inzwischen wieder komplett genesen und fit.
Vielen Dank für all Eure Anteilnahme!

Mittwoch, 8. August 2012

Malaria

Die Laborergebnisse haben den Verdacht bestätigt: Martina hat Malaria.

Neben Dauerschmerzen und wiederkehrendem Fieber bin ich einfach von Herzen froh darüber, dass ich mir einen kompetenten Arzt und entsprechende Medikamente leisten kann!

Zudem werde ich von unserer Kräuterfee Emilia 4x täglich mit einem Blättersud abgeduscht und mit haitianischen Spezialtees versorgt. Durchkämpfen muss sich der Körper eben dennoch...