Sonntag, 27. Juli 2014

Ein Kinderheim für "To all nations"

Ca. 30 min von PoP entfernt erwarb "To all nations" bei Gressièr ein Grundstück am Meer.
HHT-engineering bekam den Auftrag das Mangrovengebiet erstmal mit Flusssteinen und Kies zu ebnen, komplett zu ummauern und schließlich das erste Gebäude zu errichten. Nach und nach soll ein Kinderdorf entstehen mit Kindergarten, Kinderhäusern usw.
Der Schluffboden mit seinen orgnischen Anteilen und Schichten von jungem Torfpboden birgt so manche Herausforderung, da somit die Tragfähigkeit des Untergrundes minimal ist.

Kompetente Ingenieure und Bauleiter sind und bleiben dringend gesucht, um nicht wie andere haitanische Firmen wahllos Steine und Kies auszukippen, die bei einer späteren leichten Flut  abgeschwemmt werden.

Ummauerung des Geländes


zum ersten Mal leihen wir einen Bagger


Hausfundament

Brunnen



Dienstag, 22. Juli 2014

Azubis

"Learning by doing" unter geduldiger und freundlich erklärender Anleitung, das hat sich HABITAT-HT auf die Fahne geschrieben.
Es wäre so viel schneller, günstiger und einfacher die Bosse (=Meister) alleine arbeiten zu lassen, doch was für ein tiefer Sinn würde fehlen, würde man nicht Nachwuchs heranziehen.

Hier Frantz mit seinem Azubi bei Schweißereiarbeiten vonTüren und Fenstern.

Azubi beim Schweißen

Frantz als Anleiter

Dienstag, 15. Juli 2014

SIPHORA und FADAPHORA suchen Paten!

 

Heute durften wir die Zwillingsmädchen SIPHORA und FADAPHORA in St. Michel abholen. 





 Mit dem Pick Up überqueren wir 5x einen glasklaren Flusslauf, hinauf in die grünen Berge Haitis, die so selten sind, und atmen frische Luft ein, die ich in Gonaives sehnlichst vermisse. 
Zum Hof von Madame Lourdi klettern wir mit unseren Chikougunya-Knochen ächzend einen steilen Berghang hinauf. Vor der Lehmhütte wurde vor 20 Jahren ein Steinhaus begonnen, der anschließende Garten ernährt die Familie.

Madame Luordi ist ein Phänomen mit großem Herzen und anpackenden Händen: Sie hat zu ihren 2 leiblichen Kindern insgesamt 6 Waisen aufgenommen. In der Gegend ist sie bekannt als die Amme, der man Säuglinge bringt. Siphora und Fadaphora wurden noch am erstenTag bei ihr abgegeben, da die Mutter zwei Stunden nach der Geburt verstarb. Bei der Beerdigung kamen alle Verwandte zusammen, doch keiner nahm sich der Mädchen an. Nach dem haitianischen Gesetz ist gilt man als  "abandoné" (Findelkind), sobald 2 Jahre vergangen sind ohne dass ein Familienangehöriger das Sorgerecht einfordert. Der Vater habe ein einziges Mal nach 3 Monaten nach den Zwillingen gefragt.

Man frägt sich, wie eine Frau wie Lourdi es geschafft hat all diese Kinder großzuziehen. Säuglinge aufzunehmen ist eine riesen finanzielle Belastung, Babymilchpulver kostet umgerechnet  20 EUR pro Kilo. Für die Zwillingsmädchen knüpfte Madame Lourdi Kontakt zu einer Organisation, die beide für ein Jahr in ein Ernährungsprogramm aufnahm. Nun stehen die Kindergartengebühren ect.an. Mit ihren 47 Jahren beschloss sie außerhalb Hilfe zu suchen, und so klopfte sie beim Kinderdorf der Lebensmission an.

Madame Loudi gebührt Ehre. Solche Frauen braucht das Land! 

Madame Lourdi
Das zweimonate alte Baby ist Vollwaise. Die Labortests haben AIDS-Spuren im Blut festgestellt. So helfen wir Madame Lourdi bei der Wahrnehmung des AIDS-Programms im Gonaiver Care-Krankenhaus und werden nach 9 Monaten nochmals testen. Manchmal tragen Neugeborene Spuren des mütterlichen Blutes in sich, ohne selbst infiziert zu sein. So machte der Arzt uns Hoffnungen nach 7 Monaten die Kleine ev. doch noch gesund im Kinderdorf aufnehmen zu können.



Nun suchen wir Paten, die jeweils mit 70 EUR im Monat helfen, die Unterhaltskosten für SIPHORA und FADAPHORA zu tragen. 

Tel: 06341 / 82331 (Büro der Lebensmission e.V.)

Felonie mit Siphora












Mittwoch, 2. Juli 2014

Herzlichen Dank für die Paracetamol-Spenden!


Der Chikungunyavirus hat das gesamte Kinderdorf, alle Mitarbeiter und alle Patenschaftsfamilien infiziert. Eine solche Epidemie hat Haiti noch nicht gesehen: es wird niemand verschont. Der Präsident Michel Martelly hat einen neuen Geländewagen als Preis ausgerufen für die haitianische Person, die nachweisen kann, dass sie nicht am Chikungunyafieber erkrankt ist. Bisher wurde diese wohl noch nicht gefunden. 

Problematisch ist der langwierige Krankheitsverlauf und die vielfältigen Symptome. Am ersten Tag treten Gliederschmerzen auf und es kommt fast zu Gelenkstarren, daraufhin folgen mehrere Fiebertage. Manche haben sogleich mit Übelkeit und Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, andere erst  Wochen nach dem Fieber. Sehr häufig treten Hautirritationen, Juckreiz, Hautschwellungen und Rötungen auf. Hiergegen half keinerlei Medizin. Das effektivste Mittel war im Meerwasser zu baden und sich mit Kernseife zu waschen. Manche haben sich mit Schnaps und Zitrone eingerieben, um den Juckreiz zu lindern. Nun ist die Fieberwoche in meiner eigenen Familie bereits 4 Wochen her. Dennoch haben wir immer wieder mit Folgesymptomen zu tun: Hautirritationen, Magen-Darm-Problemen, der anhaltenden Müdigkeit und Schmerzen in Füßen und Händen wie ein Rheumapatient. 

Wenn ich mich so umblicke, es geht allen Anderen genauso. Es variiert ein wenig. Doch leider gibt es auch Einzelfälle, bei denen das Fieber mehrmals auftritt.
Gerüchte besagen nun, dass das Virus bis zu 6 Monaten im Körper bliebe. 

Die vielen Paracetamolspenden wurden hier sehr sehr dankbar empfangen! 

Leider wurde sehr schnell falsches Paracetamol produziert und auf der Straße verkauft, als es in den vom Staat zertifizierten Apotheken nicht mehr erhältlich war. An diesen Falschprodukten sind bereits mehrere Menschen gestorben, auch Kinder sind betroffen. Es bleibt mir unbegreiflich, wie ein Mensch aus reinem eigenen Profit heraus solch ein Risiko eingehen kann, doch leider sind solche Wege gerade in Haiti sehr einfach, da es an Kontrolle beim Verkauf mangelt. An jeder Straßenecke werden irgendwelche Pillen ohne Verpackung zum Verkauf angeboten.
Inzwischen hat Chikungunya auch Frankreich erreicht. Auch wenn wir es Euch allen nicht wünschen, so hoffen wir doch gleichzeitig auf eine fachlich fundiertere Aufklärung über diese Krankheit durch Europa.

Ihre Spenden kamen zur rechten Zeit an und waren eine sehr große Hilfe für viele Menschen!
Herzlichen Dank!


Speziellen Dank an die Apotheke am Westbahnhof in Landau, beide Apotheken in Albersweiler, an Kerstin Meyer und an Ulli Göhring!