Freitag, 29. Juli 2016

Treppenaufgang




Diesmal wird an "unserem" Haus geklopft und gelärmt, gewitzelt und geschwitzt. Der Treppenaufgang für die Aufstockung des Gästetraktes der Lebensmission wurde gezimmert. Gestern überraschte der Regen die Jungs mitten beim Betonieren - faszinierend wie sie alles schnell koordinieren, mit Planen abdecken und zackig weiterarbeiten. Heute geht es weiter - schön die Jungs bei uns zu haben (meinen lieben Mann besonders), auch wenn das eigene Heim nun staubig und tösend wird für einige Zeit.

Donnerstag, 28. Juli 2016

fertiges Toilettenhaus für die Mitarbeiter der Lebensmission


Die Renovierung des Toiletten- und Duschhäusschens für die Mitarbeiter der Lebensmission ist schon eine Weile fertig und erfreut sich reger Nutzung. Egal ob im Technikbereich, im Garten oder in der Küche, bei haitianisch heißen Temperaturen kommt man ins Schwitzen. So freuen wir uns, den Mitarbeitern eine separate Duschmöglichkeit anbieten zu können außerhalb der Kinderhäuser.





Montag, 18. Juli 2016

Empowerment





Empowerment - 
Ein tolles Schlagwort in der Sozialen Arbeit, doch was bedeutet es tatsächlich Dinge nicht ausschließlich selbst anzupacken, sondern durch andere Menschen zu realisieren? 

Wir Ausländer kommen mit unseren Visionen in ein uns fremdes Land. Sind wir offen für die Visionen der Einheimischen? Gibt es gleichwertigen Austausch? Wie kann eine Gleichwertigkeit aussehen bei dem großen Bildungsunterschied und der unterschiedlichen Erfahrungsspanne? 

Ganz klar: wir möchten Andere für unsere Vision begeistern und gemeinsam daran feilen, um es zu Verfeinern. Ein gutes Team unterstützt sich gegenseitig und steht in guten wie auch in schlechten Zeiten zusammen. Respekt wird in Haiti hoch gehalten. Uns begeistern Menschen, die ihr Bestes geben, die vorhandenen Möglichkeiten nutzen und ihr Leben aktiv in die Hand nehmen, um ihre Familie zu versorgen. Menschen, die nicht nur im Hier und Jetzt von der Hand in den Mund leben, sondern Menschen, die etwas in ihrem Leben erreichen wollen, was ihr eigenes Leben überdauert. Einen Weg für die nachfolgende Generation, ein Fortschritt für die heutige Gesellschaft. Hin zur würdevollen autonomen Lebensgestaltung aller. 

Menschen stets etwas zu schenken macht sie langfristig hilflos. In einer Notsituation kann es aber der Grundstein sein, neu Mut zu schöpfen und neu beginnen zu können. Wo ist die sinnvolle Grenze zwischen Hilfe und  Eigenverantwortung? 

Habitat-HT hatte von Anfang an die Vision, Arbeitsplätze zu schaffen, die überdauern und die nicht ausschließlich von Spenden abhängig sind. Unseren Mitarbeitern Bereiche anzuvertrauen, eigenes Engagement zuzutrauen und ihnen die Freiheit zu geben selbstständig zu werden ist ein andauernder Prozess.
Haiti kennt keine demokratische Erziehung. Initiative, Meinungsbildung und die Fähigkeit die eigene Meinung auszudrücken werden in der Schule nicht gefördert. Hier braucht es Anleitung, da dies Grundbedingungen einer guten Basis sind. Haiti ist dahingegen sehr stark in Beziehungen. Man versteht sich mit allen, lebt auf engem Raum zusammen und weiß Kontakte zu nutzen. Hier können wir Ausländer etwas lernen. Fachkompetenzen kann sich jeder Mensch aneignen, wenn er die nötigen Möglichkeiten, gewisse Intelligenz und den Willen hierzu mitbringt. Viele Menschen sind in diesem Land benachteiligt, da sie sich eine gute Bildung schlichtweg nicht leisten können. Es ist faszinierend, wie sehr sich der Unterschied zwischen Bildung und Intelligenz abzeichnet (in Deutschland war ich bisher weniger damit konfrontiert). 

Seit Januar 2016 hat Habitat-HT keine größere Baustelle. Mehrere kleine Projekte und die Ansparung vorheriger Gewinne sicherten unserem Kernteam ein minimales Gehalt. Die Angst um die Zukunft steht den Familienvätern ins Gesicht geschrieben. Natürlich wurden mehrere Bewerbungen erstellt und verschickt, doch die Antworten stehen noch aus. Die unerwartete vorhandene Zeit wurde von Dieufort intensiv genutzt um die kommerziellen Projekte intensiver zu fördern:
-         -  Herstellung von eigenen Blocksteinen und deren Verkauf
-         -  Anmietung eines kleinen Depots, in dem Zement, Stahl und einige kleinere technische Baugeräte verkauft werden können
-        -   Knüpfung von Kontakten zu haitianischen Partnern
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Ziel ist es auf mehreren Beinen zu stehen, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Ein 4 Beiniger Hocker ist am stabilsten. Dies ist der Grund, weswegen wir weiterhin in mehrere Richtungen Türen öffnen möchten, um Armut zu bekämpfen.



Lasst uns gemeinsam weiter träumen: statt ein paar wenige Arbeitsplätze zu sichern durch Spenden, lasst uns ein paar mehr schaffen durch lokales Wirtschaften!