Samstag, 23. Dezember 2017

Zum Projekt des Monats gewählt

Die  Reiseversicherungsagentur Dr.Walter wählte habitat-ht zum Projekt des Monats für den Dezember 2018.

Guckt mal rein:

Www.reiseversicherung.com/nuetzliche_informationen/projekt_des_monats.html


Mittwoch, 13. Dezember 2017

Weihnachtsbrief Habitat-HT

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Donnerstag, 7. Dezember 2017

Gedanken im Wind oben auf dem Berg



-Auszug aus dem Journal der Lebensmission- 

von Martina Wittmer 

Mein Blick schweift über den kahlen Bergkamm. Blechhütten, abgeschwemmte Böden, zwischendrin immer wieder ein paar Lumpen an Stöckchen zusammengebunden als „Toilette“, Wasser wird 500m den Berg hinaufgetragen: Kinder allen Alters transportieren Behältnisse aller Größen auf ihren Köpfen. Sie bleiben stehen und beobachten mich als Weiße. Auch noch nach 7 Jahren eine Situation die ein komisches Gefühl hervorruft.  

Was wohl in ihren Köpfen vorgeht? Ob sie sich mein weiches Bett vorstellen können mit dem gefliesten Schlafzimmerboden und dem angrenzenden Badezimmer? Wahrscheinlich genauso wenig wie ich es mir vorstellen kann wie sich beim Regen alle Familienmitglieder auf dem einzigen Bett sammeln, unter ihnen der nasse Schlammboden und das laute Tönen des Wellblechs das von den Regentropfen geschlagen wird. Wind pfeift- man frägt sich ob die paar Latten ihm standhalten. Was, wenn nun einer ein dringendes Bedürfnis verspürt? Aktuell ist mir die stechende Sonne präsenter, die über den Wellblechdächern flimmert, nirgends ein Bäumchen das Schatten spendet. Der Wind treibt mir Sandstaub ins Gesicht und wirbelt durch die Haare. 

„Weltverbesserer“, „Gutmensch“, „Idealisten“ sind immer wieder Schimpfwörter, die auch aus unerwarteten Reihen ausgesprochen werden. Mein schäbiges Haiti-Heim ist kein Vergleich zu meinem deutschen Zu Hause, Freunde sprachen es direkt aus: „Maggie, so wollte ich nicht leben.“ Und genau dieser Satz durchdringt meine Gedanken während mein Blick über den Berg schweift: „Um nichts in der Welt möchte ich so wohnen und leben müssen.“ Geht es uns nicht allen so? Wer hat die Wahl und wer hat keine? 

Nach unserem Deutschlandsommer fühle ich mich erneut zerrissen. Lohnt sich dies alles? Wieso um alles in der Welt tue ich, was ich tue? Werden wir es bereuen? Hat es Sinn, bewirkt es etwas? Kosten-Gewinn-Abwägung im Kopf. … Diese Gedanken dürften wir alle kennen und ich glaube es ist wichtig ihnen immer wieder Raum zu geben. Neu zu hinterfragen, zu prüfen was uns motiviert, aber auch was es uns und die Menschen um uns kostet. 

Im Flughafen standen zwei Schlangen durch die gesamte Flughalle. Ausschließlich junge Leute von denen die Mehrheit gebildet wirkt. Zweimal täglich fliegt ein Flugzeug nach Chile. Wöchentlich erfahren wir: X und Y sind nicht mehr da, sie sind nach Chile ausgewandert… Ich gönne es ihnen. Man kann es niemandem verübeln sein Glück und ein sicheres Leben zu suchen. Ich habe meinen Pass und kann jederzeit fast überall auf dieser Welt hinfliegen. Wieso sollte dies nicht auch Anderen möglich sein? Zugleich versetzt es mir einen Stich: all diese jungen Menschen, die ihr Land verändern könnten. Was, wenn nur noch die unterste Schicht zurückbleibt? Als Person, die ihr eigenes Land verlassen hat, um Haiti in seiner Entwicklung zu unterstützen fühle ich mich irgendwie verraten. Es begann mit Brasilien, seit zwei Jahren ist es Chile, danach wird es ein anderes Land sein.
Globale Flüchtlingsscharen. Wirtschaftliche Zusammenhänge, an denen wir nicht von heute auf morgen etwas ändern können. Krieg und religiöse Verfolgung. 

Beginnt es nicht hier auf diesem Berg? Ein 13jähriger Junge tritt aus der Hütte, Jonathan ist sein Name, geschmückt von wunderschönen gebogenen Augenwimpern. Wird auch er eines Tages ins Flugzeug steigen und das Weite suchen? Oder wird er den Mut haben auszuhalten, anzupacken, den Idealismus mitbringen etwas zu bewirken auch wenn man die vielen Rückschläge nicht leugnen kann? 

Das Europa, das wir vor 7 Jahren verlassen haben existiert nicht mehr. Ich selbst bin ja auch nicht mehr die Gleiche. Aber Haiti, wie wir es vorgefunden haben ist auch nicht mehr das Selbe. Und das Schöne daran: jedes einzelne Haus, jede einzelne Latrine, jeder ausbezahlte Lohn, jede technische Fortbildung und jede leckere Mahlzeit hat etwas zum Positiven verändert. Neben mir lacht Franz ungezügelt mit einem für ihn so typischen Schenkelklopfer, er schäkert mit zwei Männern. „Wenn ich nicht so viel lachen würde, würde ich weinen, “ vertraute er mir mal vor Jahren an als ich ihn allzu verständnislos ansah.
Nun, genug an Philosophie. Die Kids mit den Wasserbehältern sind weitergezogen. Ich streiche mir die herausgewehte Haarsträhne zurück in den Zopf. Wir sind hier, um die Eigentumsverhältnisse eines Grundstücks zu klären.  




Sonntag, 3. Dezember 2017

Einweihungsfeier und Ehrung des Ingenieurs Dieufort Wittmer

Es war eine schöne Einweihungsfeier in Pont Sondé von Lemuel Swiss. Der Sportplatz wird nun für die Kinder-und Jugendlichen des Viertels geöffnet. In den Räumen werden Nachhilfeunterricht und Seminare für Erwachsene stattfinden. Schön ist es geworden. Zufriedene Auftraggeber erfreuen stets unser Herz. Danke für Euer Vertrauen. Und ein dickes Dankeschön an unseren Maurerboss mit seinem Team, die mehrere Wochen mal wieder außer Haus verbracht haben, um dieses Projekt umzusetzen.