Donnerstag, 19. April 2012

CANAAN - Das Land, wo Milch und Honig fließt?

HABITAT-HT hat es nach CANAAN verschlagen.

Dort, auf der Spitze eines steilen Berges fließt aber in erster Linie der Schweiß. CANAAN oder KANARAN oder KANAAN ist eine der großen Flüchtlingssiedlungen, die nach dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar 2010 auf Haiti entstanden sind.  Es liegt an der Route National 1 auf der Strecke von Port au Prince nach Gonaives, unweit der Massengräber. Wie viele Menschen dort unter unmenschlichen Bedingungen bei Wind und Wetter leben, kann man nur schätzen. Die Probleme sind enorm. 

Nach und nach werden wir Euch an den Erfahrungen rund um den Bau des 7. HABITAT-HT- Hauses teilhaben lassen. Aber zunächst stellt sich die Familie Cherestal selbst vor: 
  
 
 „Mein Name ist Cherestal Jean Claude, ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Ich habe einen Abschluss als Informatiker an der UNASMOH (Université americaine des modernes d'haiti), und an der CINFOCA (centre d'informatique de comtabilité), habe zudem Kurse in der Topographie und im Journalismus besucht. Eine theologische Ausbildung musste ich schweren Herzens aus Geldmangel im zweiten Jahr abbrechen. Meine Frau arbeitet stundenweise als Lehrerin in Kanaan, wird jedoch leider nur sehr schlecht bezahlt. 

Vor dem Erdbeben ging es uns ganz gut. Ich hatte Arbeit in Petit Goave in einer Kooparationsbank und meine Frau arbeitete halbtags als Krankenschwester. Am 31. Dezember 2009 wechselten wir in eine größere Wohnung und zahlten 8000HTD (1000 USD) Jahresmiete im Voraus (das ist in Haiti so üblich). Nach nur wenigen Tagen ereignete sich das Erdbeben vom 12.Januar 2010. Das Haus wurde zerstört und wir verloren alles. Auch meine Arbeitsstätte wurde komplett zerstört, der ausländische Arbeitgeber verließ fluchtartig das Land. Meine Situation wirkte aussichtslos. Ich habe keine Arbeit, mein Hab und Gut ist verloren und ich habe zwei Kinder, für die ich Schulgebühren zahlen und sie komplett versorgen muss. Die Kinder wechselten zwar in eine staatliche Schule, da wir die zuvor höheren Schulgebühren nicht mehr zahlen können, aber es ist dennoch eine monatliche Belastung wenn man eigentlich nicht weiß von was man leben soll. Als wir erfuhren, dass man in CANAAN staatliche Grundstücke zur Verfügung gestellt bekommt, gingen wir  dort hin und bekamen tatsächlich ein Stückchen Land von ca.450m2. Mit Planen erstellte ich eine Unterkunft unter der wir nun seit 2 Jahren bei Wind und Wetter hausen. Wir haben keine Möglichkeit uns ein Haus zu bauen. Darum bitten wir HABITAT-HT um Unterstützung, um eine sicherere Behausung zu bekommen. Obwohl ich relativ gut ausgebildet bin, komme ich ohne entsprechende Kontakte an keine Arbeitsstelle. Mein Leid nimmt zu. Bitte schaut, wie Ihr uns helfen könnt. Gott segne Euch."

Bei einem Vortreffen mit Cherestal sprach er von dem Traum, eines Tages Waisenkinder aufzunehmen und zu versorgen. Die Erfüllung dieser Vision ist für uns zur Bedingung geworden, um ein Haus mit 3 Zimmern zu erhalten. 

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen