Donnerstag, 15. März 2012

Ein schönes Haus unter Mangobäumen

Wir haben es geschafft, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viel mehr, es wird geradezu täglich von allen begafft. Die Farben blau für das Dach, weiß für Giebel, Holz und Rahmen und ein Zitronengelb stellen sich als echte Hingucker dar. Nicht selten hören wir „Das ist ein Haus!“ „Wer gibt denn dieses Haus?“ In den meisten Fällen stelle ich mich als Nichtswisser, oder lasse einen aus der Gruppe antworten, um unzählige neue Anfragen zu vermeiden. 

Die Familie Noilcins hat am 6. März alle Schlüssel bekommen und sind nun glückliche Besitzer eines HABITAT-HT-Hauses. Sie haben bereits Blumen gepflanzt und sich häuslich eingerichtet. Geld für Möbel oder ein Bett haben sie nicht, aber man kann ja auch nicht überall helfen.

Resumée:

Am 17. Januar haben wir mit dem Bau des fünften HABITAT-HT-Hauses angefangen (das erste Haus seit unserer Ankunft als Familie im Oktober 2011). Die Wahl fiel auf die Familie Jean Louis Noilcin in Grand Goave, da sie alle unsere Anforderungen erfüllt: Sie ist bitterarm, hat beim Erdbeben mehrere Häuser  verloren und es geht ihnen trotz aller Bemühungen bis heute finanziell nicht gut. Während unseres Projektes haben wir sie hautnah miterlebt und mussten sogar unser Essen mit ihnen teilen. Normalerweise hätten sie für uns ihr Bestes aufgefahren, wie es haitianischer Brauchtum ist, doch es war ihnen schlichtweg unmöglich. Um die Schulgebühr ihrer Tochter zu bezahlen musste Frau Nolcin ein  Huhn (eine Kostbarkeit in haiti) verkaufen. 

Aber was die Anforderungen an uns als Bauteam anging, waren wir oft an unserem persönlcihen Limit. So war die Baustelle über 240 Km von Gonaives entfernt und bescherte uns mehrere gefährliche Autofahrten. Die Gegend in Grand Goave war zudem nicht ungefährlich, wobei wir sichtlich Gottes vollen Schutz genießen durften. Auch planerisch konnten wir nicht das Optimum erreichen. Wegen der großen Distanz mussten wir manche Tage mit der gesamten Mannschaft auf der Baustelle bleiben, obwohl nur ein Teil gebraucht wurde. Dies hatte jedoch den Vorteil, dass jeder alle Arbeitsgänge mitbekommen hat. Dies wird uns ermöglichen, eines Tages zwei getrennte Teams auf unterschiedliche Baustellen zu schicken. 

Zusammengefasst war die Baustelle der Familie Jean Louis /Noilcin ein Erfolg. Wir haben gute Arbeit geleistet, sind als Team vorangekommen und haben einer Familie zu einem Haus verholfen, die es definitiv nötig hat und es zu schätzen weiß. Wenn wir nun das Ergebnis sehen, so war es alle Strapazen wert. 

Danke für Euer aller Unterstützung in jeglicher Art!                   



                                                           

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