Die Witwe Martilène
Francois hatte uns bereits vor einem Jahr aufgesucht, damals schien sie
eigentlich ganz gut beisammen. Heute ist sie spindeldürr, Fieber und Anämie
plagen sie und der Kopf schmerze chronisch. Vor 5 Jahren verlor sie ihren Mann
durch Krankheit, der ihr gemeinsame 6 Kinder hinterlässt. Der Jüngste ist 7
Jahre alt, die Älteste 25, wobei Letztere das Haus bereits verlassen hat. Dafür
nahm Martilène ein Kleinkind bei sich auf.
Einen 10m2 Blech und
Folienverschlag nennen sie „Zu Hause“. Regnet es, sind alle im Matsch, sowie
das wenige Hab und Gut. Als „Latrine“ dient ein Busch, der mit zwei Tüchern
umspannt ist für ein klein wenig Sichtschutz. Bisher gingen alle Kinder in die
Schule, doch als die Mutter Mitte 2015 ihre kleine Tätigkeit als Wäscherin
verlor, konnte sie keines der Kinder mehr zur Schule schicken.
Nach unserem ersten
Gespräch, packte die Familie gleich tatkräftig an: sie ebneten den Grund des
kleinen öffentlichen Grundstückes hoch oben auf dem Berg – wahre Schweißarbeit.
Auch als unser Team anrückte schleppten sie Wasser und Steine auf dem Kopf den
Berg hinauf. Sand wurde am Fuße des Berges von den älteren Jungs mit Pickel und
Schaufel dem Berg abgewonnen und hinaufgetragen. Da hilft man doch gleich
gerne, wenn der Empfänger initiativ ist, dankbar und einen stets mit dem
breitesten Lächeln begrüßt.
Spuren hinterlassen im
Leben anderer Menschen. Einen Unterschied machen. All diese schönen Ideale sehe
ich Realität werden, wenn ich mir die vorherigen „Behausung“ in Erinnerung rufe und das kleine Habitat-HT-Häuschen
heute betrachte.
Dank an alle Spender, die sichtbar Spuren
hinterlassen und einen erkennbaren Unterschied machen im Leben unserer
Haitianer!
Jesaja 42,3
„Das geknickte Rohr wird
er nicht zerbrechen, und den
glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“
Blech-Planenverschlag |
"Latrine" |
Martilène Francois mit Kindern |
am Wasser tragen |
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