Donnerstag, 10. April 2014

Ein Einzimmerhaus für Meloda und Julien


Bei einem Spaziergang in der Nachbarschaft ist uns schon 2011 die armselige Flickhütte von Meloda und Julien aufgefallen. Einzelne Blocksteine aufeinander gestapelt, mit löchrigen Planen bedeckt, die angrenzende Mauer des Nachbarhauses als Stütze nutzend. Bei einem Zyklon rutschte im Oktober 2012 alles zusammen, daraufhin stapelte Julien wieder neu seine Blocksteinchen auf.

  Melodia ist eine einfache Frau, die nie eine Geburtsurkunde hatte, so kann sie nicht wirklich sagen wie alt sie ist, sie schätze ihr Alter auf um die 50 Jahre. Die Eltern schickten weder sie noch alle anderen Geschwister zur Schule. Ihr Mann Julien kann Lesen und Schreiben, da er bis zur 5.Klasse die Schule besuchte. Anschließend abeitete er im Steinbruch, um sich und später seine Familie zu versorgen. Ihre Tochter haben sie allezeit zur Schule schicken wollen, doch mangels finanzieller Möglichkeiten musste diese immer wieder mehrere Jahre aussetzen. Heute ist sie 20 Jahre alt und arbeitet bei einer Familie in der Hauptstadt als Haushaltshilfe, um sich ihre Schule nun selbst  finanzieren zu können.

Julien hat seit mehreren Jahren einen Hodenbruch, der ihm das Arbeiten im Steinbruch unmöglich macht. Vor einer OP hat er jedoch große Angst, zudem wäre es unbezahlbar.
Damals gaben sie eine kleine Anzahlung zur Erwerbung des Grundstückes. Es habe noch fast keine Nachbarschaft gegeben zu dieser Zeit. Als der Verkäufer das restliche Geld einforderte, verkauften die beiden die Hälfte des Grundtückes, um die Schulden abzahlen zu können. Heute gibt es viele solide einfache Bauten in der Straße. Melodia und Julien seien die Ärmsten, da sind sich alle einig. Nachbarn gewähren ihnen Zugang zu deren Brunnen um Wasser zu schöpfen, sowie zu deren Latrine, um ihre Notdurft zu verrichten. Stets sind sie auf das Wohlwollen Anderer angewiesen.

Nun entschied das Habitat-HT- Team, Ihnen ein Einzimmerhaus zu bauen, um ihnen einen sicheren Wohnraum für ihren Lebensabend zu schenken.Mit jedem Spatenstich, jedem Mauerblock schien auch die Hoffnung und Lebensfreude zu steigen. Melodia bedankte sich tagtäglich von ganzem Herzen bei den Jungs für all die Hilfe. Gestern mussten wir die letzten Malerarbeiten abbrechen, da sie die gesamte Kirche eingeladen hatte um gemeinsam Gott zu loben und zu fasten für dies Geschenk in ihrem Leben.
Schön, oder?









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