Diese Woche fertigten unsere Schreiner die Türen an und
setzten 2 Innen- und 3 Außentüren mit dem jeweiligen Türrahmen ein. Ein Maurer
verputzte das Haus noch fertig. Sobald dies getrocknet ist, kann mit Farbe
gestrichen werden.
So Manches was uns in Europa so selbstverständlich ist, ist
hier in Haiti eine Besonderheit, wie zum Beispiel das Örtchen, das Ihr
unzählige Male am Tag aufsucht: die Toilette. Eine Keramiktoilette mit
Wasserspülung wie wir sie in Europa benutzen setzt voraus, dass es eine
Wasserzuleitung gibt. In Gonaives existieren jedoch keine städtischen
Wasserleitungen, kein unterirdisches Kanalsystem für das Abwasser und sowieso
kein Trinkwasserzugang. Reiche Familien bohren einen Brunnen, aus dem sie mit
einer vom Generator betriebenen Pumpe das Wasser in einen extra Tank auf dem
Hausdach pumpen. Von dort aus kann dann dieses Grundwasser durch die
Hausleitungen hinabfließen in einen Toilettenkasten, Dusche oder einen
Wasserhahn.
Für unsere Familie Delva, gruben wir eine Latrinengrube, die
ausgemauert wurde und mit Beton gedeckt. Hierauf mauerten wir dann die Latrine
und nebendran eine Duschkabine. Das Duschwasser wird von jeder Person
einzeln in einem Eimer vom Brunnen geschöpft und zur Dusche getragen. Dort
gießt man sich dann aus einem Becher das Wasser über. Nicht luxuriös, aber eine
enorme Verbesserung für Familie Delva: sie haben nun einen Sichtschutz und
müssen nicht vor allen Nachbarn duschen, sie stehen auf sauberem Grund und
nicht mehr im Staub und gelangen sauberen
Fußes durch die hintere Eingangstür
wieder ins Haus zurück. Ein eigenes Plumpsklo ist ein wahrer Segen, zuvor
musste die Familie eine verfallene kaputte Nachbarslatrine mitbenutzen.
Na, vielleicht genießt Ihr Euren luxuriösen Toilettengang nun zukünftig umso mehr ...
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