Rolsy Durenon |
Anwärter für den
Studentenfond
Rosly Durenon ist am 15.12.1992 geboren und somit 20 Jahre
alt. Stets trägt er ein sympathisches Lächeln auf den Lippen. Im Sommer 2012
beendete er sein Abitur (in Haiti nennt man dies „Bac II, Classe Philo“)
erfolgreich, doch es fehlt der Familie an finanziellen Mitteln ihn auf die Uni
zu schicken. Bis zum 11. Lebensjahr ging Rosly auf eine kleine Schule in dem
Bergdorf Bayonnais, anschließend zog die Familie nach Gonaives, wo er stets die
staatlichen Lycées besuchte. Er war stets ein guter Schüler und gilt heute als
der Hoffnungsträger der Familie. Mathe, Physik und Chemie waren seine
Lieblingsfächer. Doch die Realität in Haiti zeigt, dass nur 1% der Abiturienten
ein Studium abschließen. Die Meisten können sich gar kein Studium leisten,
andere beginnen und müssen mittendrin stoppen, da sie die Gebühren nicht mehr
zahlen können.
Rosly ist der zweite Sohn von insgesamt 7 Kindern. Sein
älterer Bruder (22) hat jedoch jetzt erst die Fachabiprüfung gemacht (Rheto),
so dass die Verantwortung baldmöglichst anhand einer eigenen Ausbildung den
nachfolgenden Geschwistern (18, 15,13 und Zwillinge im Alter von 11 Jahren) zu
helfen auf Rosly lastet. Sein Vater Wilfried (49) ist Copastor einer
evangelischen Gemeinde und Patenschaftsleiter bei der Lebensmission. Seine
Mutter Rodny (47) versorgt die Kinder zu Hause und engagiert sich ebenso in der
Gemeinde. Das Gehalt von 350 USD monatlich reicht jedoch nicht aus, um Rosly
ein Studium zu ermöglichen. Zudem wohnt eine alleinstehende Tante mit
vierjährigem Sohn bei der Familie, die sich alle zusammen ein Vierzimmerhaus
auf dem Kinderdorfgelände teilen. Als direkte Nachbarn kann ich sagen, dass die
Familie liebevolle Beziehungen untereinander pflegt und es eine Freude ist mit
den einzelnen Personen zusammen zu sein. Rosly spielt Schlagzeug in der
Lobpreisband der Gemeinde und ist zudem in der Jugendarbeit aktiv. Im
Kinderdorf übernimmt er in den Ferien die Trainerrolle vor unseren
Fußballturnieren und ist grundlegend sehr geschickt Beziehungen zu knüpfen und
liebt es anderen eine Freude zu machen.
Rosly arbeitete nun ein Jahr zuverlässig und treu in der
Wasserausgabe der Lebensmission, was doch ein recht langweiliger Job ist. 300 ht,
das entspricht 30 EUR im Monat, konnte er sich so verdienen, die er u.a. für
einen Englischkurs nutzte, den er seit 9 Monaten begeistert besucht. Er kann
sich inzwischen wirklich gut mit unseren Besuchern verständigen und macht
sichtlich Fortschritte. Da die meisten Arbeitsgeber sich im internationalen
Bereich befinden, ist es für die neue Bildungsgeneration unablässig Englisch zu
lernen. Wir wünschen, dass er dies auch neben dem Studium weiterführen kann. In
diesem Sinne beschreibt er dieses Jahr als emotional frustrierend, da er
gefühlsmäßig nicht wirklich etwas getan hat, um voran zu kommen und bis heute
die Finanzierung für seinen Traum nicht steht. So lebt er hin und hergerissen zwischen
Hoffnung und dem Wissen, auf Hilfe von außen angewiesen zu sein und zu
befürchten sich ev. allein mit dem Abitur begnügen zu müssen.
Zu seiner Studienwahl erklärt Rosly, dass er sich über
Administrationswissenschaften Gedanken gemacht habe doch sein Herz schlage
definitiv für ein Bauingenieursstudium. „Wenn ich durch Gonaives fahre, so sehe
ich so viel Bedarf. Viele Konstruktionen sind einfach schlecht umgesetzt und
fehlerhaft. Ich möchte einer der besten Ingenieure von Haiti werden, um mein
Land schöner zu gestalten und sicherer zu bauen. Häuser würden mich am meisten
interessieren.“
Auf die Frage hin was er denn bereit ist einzusetzen,
erzählt er, dass er in Bayonnais immer Klassenbester gewesen sei und es ihn
sehr getroffen habe, dies von der 7. Bis zur 11. Klasse verloren zu haben. Beim
Abitur schloss er als Bester ab und dieses wiedererlangte Erbe wolle er nicht
nochmal abgeben. „Andere wollen nur viel Geld verdienen. Ich wähle mit meinem
ganzen Herzen und will für mein Land eine bessere Zukunft erkämpfen. Ich
wünsche mir, dass Normen respektiert werden, um besser und sicherer zu bauen.
Dies ist meine Art meinem Land zu helfen, es vorwärts zu bringen und ein
besseres Morgen zu gestalten. Meine Vision reicht weiter und ich bin zutiefst
motiviert. Ich bin bereit alles einzusetzen, was ich habe, um meinen Traum zu
realisieren. Ich habe eine kleine Hoffnung auf einen Studienplatz dieses Jahr
und falls ich einen bekäme, so werden meine Paten in Europa stolz auf mich sein
können.“
Falls Sie einer dieser Paten sein wollen, die Rosly sein
Studium ermöglichen, so melden Sie sich bitte im Büro der Lebensmission e. V. :
lebensmission@t-online.de oder
telefonisch unter 06341/ 82331. Da ein Studium eben auch in Haiti eine
finanzielle Herausforderung ist, werden unsere Studenten in dem Ausbildungsfond
auf mehrere Paten aufgeteilt, so dass der monatliche Betrag von 200 USD
gemeinsam getragen werden kann. Der jeweilige Betrag kann frei gewählt werden,
wir würden uns jedoch über die Zusage der Unterstützung über den Zeitraum der 4
Jahre freuen, da wir unseren Studenten den erfolgreichen Abschluss sichern
möchten.
Im Folgenden die tabellarische Übersicht der jährlichen
Unkosten der Universität Quisquea in Port-au-Prince, die die angesehenste
technische Uni in Haiti ist:
„Genie Civil“ , Studiendauer 4 Jahre in Port-au-Prince
Verwendungszweck
|
Fälligkeit
|
Betrag in Gourdes
|
Betrag in USD
|
Einschreibegebühr
|
Jeweils August
|
1.650 Gds
|
38 USD
|
Semstergebühr
|
Jeweils September
|
36.135 Gds
|
834 USD
|
Semestergebühr
|
Jeweils Februar
|
36.135 Gds
|
834 USD
|
Bücher + Kopien der Manuskripte der Professoren
|
Pro Semester
|
5.940 Gds
|
137 USD
|
Transportkosten in PoP
|
Pro Monat
|
1.100 Gds
|
26 USD
|
Jahresmiete eines Studentenzimmers
|
Pro Jahr
|
3.300 Gds
|
77 USD
|
Unvorhergesehenes, wie Examensgebühren u.ä
|
2.170 Gds
|
50 USD
|
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Jahrestotal:
|
102.803 Gds*
|
2.419 USD*
|
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Einmalige Anschaffung eines
Laptops
|
+ 400 USD*
|
*alle
Preisangaben inkl. 10% Verwaltungsgebühren (siehe Extrablatt „Erklärung zu
Verwaltungsgebühren“)
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Dies ist nur EINE von vielen Lebensgeschichten, die auf Unterstützung angewiesen sind, damit sie sich entfalten können.
Diese beiden jungen Männer warten ebenso noch auf Menschen, die in sie investieren und damit die neue Generation freisetzen:
Markendy Silverain |
Jean-Paul Louidor |
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