Samstag, 20. Juli 2013

Lasst uns in die neue Generation investieren!



Rolsy Durenon





Anwärter für den Studentenfond

Rosly Durenon ist am 15.12.1992 geboren und somit 20 Jahre alt. Stets trägt er ein sympathisches Lächeln auf den Lippen. Im Sommer 2012 beendete er sein Abitur (in Haiti nennt man dies „Bac II, Classe Philo“) erfolgreich, doch es fehlt der Familie an finanziellen Mitteln ihn auf die Uni zu schicken. Bis zum 11. Lebensjahr ging Rosly auf eine kleine Schule in dem Bergdorf Bayonnais, anschließend zog die Familie nach Gonaives, wo er stets die staatlichen Lycées besuchte. Er war stets ein guter Schüler und gilt heute als der Hoffnungsträger der Familie. Mathe, Physik und Chemie waren seine Lieblingsfächer. Doch die Realität in Haiti zeigt, dass nur 1% der Abiturienten ein Studium abschließen. Die Meisten können sich gar kein Studium leisten, andere beginnen und müssen mittendrin stoppen, da sie die Gebühren nicht mehr zahlen können. 

Rosly ist der zweite Sohn von insgesamt 7 Kindern. Sein älterer Bruder (22) hat jedoch jetzt erst die Fachabiprüfung gemacht (Rheto), so dass die Verantwortung baldmöglichst anhand einer eigenen Ausbildung den nachfolgenden Geschwistern (18, 15,13 und Zwillinge im Alter von 11 Jahren) zu helfen auf Rosly lastet. Sein Vater Wilfried (49) ist Copastor einer evangelischen Gemeinde und Patenschaftsleiter bei der Lebensmission. Seine Mutter Rodny (47) versorgt die Kinder zu Hause und engagiert sich ebenso in der Gemeinde. Das Gehalt von 350 USD monatlich reicht jedoch nicht aus, um Rosly ein Studium zu ermöglichen. Zudem wohnt eine alleinstehende Tante mit vierjährigem Sohn bei der Familie, die sich alle zusammen ein Vierzimmerhaus auf dem Kinderdorfgelände teilen. Als direkte Nachbarn kann ich sagen, dass die Familie liebevolle Beziehungen untereinander pflegt und es eine Freude ist mit den einzelnen Personen zusammen zu sein. Rosly spielt Schlagzeug in der Lobpreisband der Gemeinde und ist zudem in der Jugendarbeit aktiv. Im Kinderdorf übernimmt er in den Ferien die Trainerrolle vor unseren Fußballturnieren und ist grundlegend sehr geschickt Beziehungen zu knüpfen und liebt es anderen eine Freude zu machen. 

Rosly arbeitete nun ein Jahr zuverlässig und treu in der Wasserausgabe der Lebensmission, was doch ein recht langweiliger Job ist. 300 ht, das entspricht 30 EUR im Monat, konnte er sich so verdienen, die er u.a. für einen Englischkurs nutzte, den er seit 9 Monaten begeistert besucht. Er kann sich inzwischen wirklich gut mit unseren Besuchern verständigen und macht sichtlich Fortschritte. Da die meisten Arbeitsgeber sich im internationalen Bereich befinden, ist es für die neue Bildungsgeneration unablässig Englisch zu lernen. Wir wünschen, dass er dies auch neben dem Studium weiterführen kann. In diesem Sinne beschreibt er dieses Jahr als emotional frustrierend, da er gefühlsmäßig nicht wirklich etwas getan hat, um voran zu kommen und bis heute die Finanzierung für seinen Traum nicht steht. So lebt er hin und hergerissen zwischen Hoffnung und dem Wissen, auf Hilfe von außen angewiesen zu sein und zu befürchten sich ev. allein mit dem Abitur begnügen zu müssen.
Zu seiner Studienwahl erklärt Rosly, dass er sich über Administrationswissenschaften Gedanken gemacht habe doch sein Herz schlage definitiv für ein Bauingenieursstudium. „Wenn ich durch Gonaives fahre, so sehe ich so viel Bedarf. Viele Konstruktionen sind einfach schlecht umgesetzt und fehlerhaft. Ich möchte einer der besten Ingenieure von Haiti werden, um mein Land schöner zu gestalten und sicherer zu bauen. Häuser würden mich am meisten interessieren.“ 

Auf die Frage hin was er denn bereit ist einzusetzen, erzählt er, dass er in Bayonnais immer Klassenbester gewesen sei und es ihn sehr getroffen habe, dies von der 7. Bis zur 11. Klasse verloren zu haben. Beim Abitur schloss er als Bester ab und dieses wiedererlangte Erbe wolle er nicht nochmal abgeben. „Andere wollen nur viel Geld verdienen. Ich wähle mit meinem ganzen Herzen und will für mein Land eine bessere Zukunft erkämpfen. Ich wünsche mir, dass Normen respektiert werden, um besser und sicherer zu bauen. Dies ist meine Art meinem Land zu helfen, es vorwärts zu bringen und ein besseres Morgen zu gestalten. Meine Vision reicht weiter und ich bin zutiefst motiviert. Ich bin bereit alles einzusetzen, was ich habe, um meinen Traum zu realisieren. Ich habe eine kleine Hoffnung auf einen Studienplatz dieses Jahr und falls ich einen bekäme, so werden meine Paten in Europa stolz auf mich sein können.“

Falls Sie einer dieser Paten sein wollen, die Rosly sein Studium ermöglichen, so melden Sie sich bitte im Büro der Lebensmission e. V. : lebensmission@t-online.de oder telefonisch unter 06341/ 82331. Da ein Studium eben auch in Haiti eine finanzielle Herausforderung ist, werden unsere Studenten in dem Ausbildungsfond auf mehrere Paten aufgeteilt, so dass der monatliche Betrag von 200 USD gemeinsam getragen werden kann. Der jeweilige Betrag kann frei gewählt werden, wir würden uns jedoch über die Zusage der Unterstützung über den Zeitraum der 4 Jahre freuen, da wir unseren Studenten den erfolgreichen Abschluss sichern möchten.
Im Folgenden die tabellarische Übersicht der jährlichen Unkosten der Universität Quisquea in Port-au-Prince, die die angesehenste technische Uni in Haiti ist:

„Genie Civil“ , Studiendauer 4 Jahre in Port-au-Prince

Verwendungszweck
Fälligkeit
Betrag in Gourdes
Betrag in USD




Einschreibegebühr
Jeweils August
1.650 Gds
38 USD
Semstergebühr
Jeweils September
36.135 Gds
834 USD
Semestergebühr
Jeweils Februar
36.135 Gds
834 USD
Bücher + Kopien der Manuskripte der Professoren

Pro Semester
5.940 Gds
137 USD
Transportkosten in PoP
Pro Monat 
1.100 Gds
26 USD
Jahresmiete eines Studentenzimmers
Pro Jahr
3.300 Gds
77 USD
Unvorhergesehenes, wie Examensgebühren u.ä
2.170 Gds
50 USD



Jahrestotal:

102.803 Gds*
2.419 USD*




Einmalige Anschaffung eines Laptops

+ 400 USD*

*alle Preisangaben inkl. 10% Verwaltungsgebühren (siehe Extrablatt „Erklärung zu Verwaltungsgebühren“)




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Dies ist nur EINE von vielen Lebensgeschichten, die auf Unterstützung angewiesen sind, damit sie sich entfalten können.


Diese beiden jungen Männer warten ebenso noch auf Menschen, die in sie investieren und damit die neue Generation freisetzen:


Markendy Silverain

Jean-Paul Louidor

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