Hier finden Sie künftig Neuigkeiten der Familie Wittmer die sich im Oktober 2011 auf den Weg nach Haiti gemacht hat um sich dort für Land und Menschen zu engagieren und das Projekt HABITAT-HT zu betreuen. Mehr dazu finden Sie unter www.habitat-ht.org
Samstag, 16. März 2019
Freitag, 8. März 2019
Wir sammeln für Familie Ilasma
Erdante ILASMA ist bei unserem ersten Besuch gerade dabei Küchlein aus Zuckerrohrsirup (bonbon siwo) zu backen. Auf dem Arm schaukelt sie einen 9 monatigen Jungen der Nachbarin – sie habe ihn kurz abgegeben um auf dem Markt einzukaufen. Mein Eindruck bestätigt sich mit jedem weiteren Besuch: Erdante ist eine Frau, die stets Anderen hilft – ungeachtet dessen wie wenig sie selbst hat.
Zu ihren 3 leiblichen Kindern im Alter von 10-14 Jahren versorgt sie eine Adoptivtochter (22), mit derem zweijährigem Kind, sowie einen Neffen und 3 weitere Nichten. Ihr Mann arbeitete in einer Fabrik in der Hauptstadt Port-au-Prince. Zu dieser Zeit erwarben sie das kleine Grundstück nah am Meer und begannen zuversichtlich das Fundament aufzuschütten. Beim Erdbeben im Januar 2010 wurde ihr Mann gemeinsam mit seiner Schwester von einer einstürzenden Hauswand erschlagen. Zwei Nichten überlebten das Unglück und konnten nach Gonaives zur Großmutter geholt werden. Darüber ist die Familie bis heute dankbar, denn viele Kinder sind spurlos verschwunden. Mit dem Todesfall erstarb viel Hoffnung. Die Nachbarn bestätigen: „Es waren Monate vieler Tränen.“ Erdante fand Gott und damit Trost. Heute ist sie wieder eine Frau, die das Beste aus dem macht, was ihr geblieben ist. Das Fundament liegt immer noch so da wie vor 8 Jahren. Die Blechhütte dahinter ist säuberlich aufgeräumt bei unserem spontanen Besuch, obwohl vor der Hütte der Schlamm steht. Es hat lediglich am Abend zuvor geregnet. Bei anhaltendem Regen überschwemmt auch die gesamte Hütte. Erdante ist mit ihren 45 Jahren durch ihre freundliche und hilfsbereite Art angesehen in der Nachbarschaft. Ihre Schule hat sie bis zum Fachabitur bestanden, dann eine Schneiderausbildung begonnen, die sie durch die Schwangerschaft nicht beenden konnte. Stolz zeigt sie eine kunstvoll bestickte Decke an der sie arbeitet.
Eine Latrine haben sie nicht. Wenn einen die Not überkomme, suche man sich einen Busch am Meer, hinter dem man seine Notdurft verrichte, erklärt Erdante.
In dieser Gegend gibt es keine Brunnen, das Wasser ist salzhaltig. Dusch- und Trinkwasser muss 800m auf der nächstgelegenen Straße eingekauft werden.
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Bonbon Siwo |
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