Donnerstag, 11. März 2021

Das gute Ende einer Wohn-Odyssee für Familie Octamar

Der kleine Jacob ist seit 2015 im Patenschaftsprogramm der Lebensmission und die schwierigen Lebensumstände der Familie sind uns wohlbekannt. Der Vater zog 2019 in den Norden Haitis, mit der Begründung, dort Arbeit als LKW-Fahrer zu finden. Tatsächlich aber verließ er seine Frau, schickt seitdem kein Geld und beteiligt sich nicht mehr an der Versorgung der fünf gemeinsamen Kinder. Für Jacobs Mutter Manoucheka ist es sehr schwer, sich und ihre Kinder über Wasser zu halten.

Die „Wohngeschichte“ der Familie gleicht einer Odyssee und ist tragisch. Immer wieder wurden sie zeitweise nur geduldet, um dann doch wieder verwiesen zu werden. Im letzten Jahr hausten sie in einer unfertigen Hausruine. Das Nomadenleben hinterlässt tiefe Spuren bei allen Beteiligten. Abgelehnt zu werden und gleichzeitig so stark auf die Gunst anderer Menschen angewiesen zu sein, ist nicht angenehm.

Sogar die eigenen näheren Verwandten bedrohten die Mutter in Konfliktsituationen und beschimpften die Kinder. Dieses Verhalten ist leider in Haiti nicht unüblich – gerade Personen, die zum eigenen Lebensunterhalt nichts beitragen können, sind dem hilflos ausgeliefert. Seit Herbst 2020 lebten die Kinder von der Mutter getrennt, da jeweils nur zwei Personen von Tanten und Onkeln aufgenommen wurden. Eine Not-Situation, auf die unser Patenschaftsmitarbeiter Thomon mehrfach dringlich aufmerksam machte.

Jacob‘s Patin schenkte Familie Octamar die Möglichkeit, ein eigenes Grundstück Richtung Meer in Gonaives zu erwerben.  So erfüllten sie die Voraussetzung, um von Habitat-LM ein Haus zu empfangen, da Habitat-Spenden laut Projektbeschreibung nicht für Grundstückskäufe verwendet werden. Der Bau wurde mit viel Freude und allerlei Gewusel von der Familie unterstützt. Endlich haben sie einen Ort, an dem sie alle beisammen als Familie zur Ruhe kommen können, ohne dass jemand sie wieder vertreibt. 



 
 


 
 
 
 



Dienstag, 10. November 2020

Familie Joseph-Dorcely

 


 

Darf ich Euch Familie Joseph Dorcely vorstellen? 

Die Mutter Jacqueline ist Analphabetin, sie konnte nie die Schule besuchen. Ihr Mann kam bis zur 5.Klasse, heute ist er Tagelöhner auf den Feldern anderer Landwirte. Ihre gemeinsame Tochter Rose-Berline kennen wir schon seit dem Kindergarten durch das Patenschaftsprogramm. Unsere Mitarbeiter sind es gewohnt Not zu begegnen, doch von dieser Familie wurde immer wieder in der Patenschaft gesprochen. Es fehlt ihnen an allem, selbst an Kleidung. Die Kinder wuchsen mangelernährt auf. Trotz ihrer schwierigen Umstände und der guten Beziehung zu Wilfrid, dem Bezugsmitarbeiter, bitten sie um nichts und erzählen auch in den Berichten nicht von ihren Schwierigkeiten. Von einer schiefen Lehmhütte zogen sie weg in einen Wellblechverschlag. Zu neunt In einem Raum, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ein Bett, die Kinder schlafen auf einer Matte am Boden, mittlerweile sind sie ja alle so groß, dass man sich frägt wieviel Platz da für den Einzelnen bleibt.  

Die Familie lebt in  Pont-Gaudin, einem ruhigen eher armen ländliches Viertel, doch in den letzten Jahren wurde immer wieder Land verkauft und Zugezogene bauten große Häuser in die Nachbarschaft. Jacquelines Hütte mittendrinnen. Lange war es unklar, ob sie es schaffen können ein paar Quardatmeter zu erwerben, doch dann kam die gute Nachricht: der Vertrag ist unterzeichnet. So war es Habitat-LM eine große Freude gerade dieser Familie ein Spendenhaus zu bauen.

Rose-Berline erzählt in allen Patenschaftsberichten, wie sehr sie Weihnachten liebt. Das Fest in der Mission de Vie, bei dem es Geschenke gibt und auch zu Hause, wenn ihre Mama alles schön richtet und ein besonderes Essen kocht.

Nun wird es das erste Weihnachten im neuen Haus werden. 

Wir wünschen Familie Joseph-Dorcely von Herzen ein schönes Fest! 


 



Freitag, 6. November 2020

Im letzten Missionsheft (www.lebensmission-haiti.org/aktuelles/Missionsheft3/20 ) wurde auf den Seiten 20/21 ein bisschen detaillierter von dem Bau für Familie Petit-Homme berichtet. Inzwischen ist das Haus mit Duschkammer und Latrine Bau komplett fertig und die Familie noch vor der Oktober Regensaison eingezogen. Es ist wirklich sehr schön geworden!

Die wirtschaftliche Situation durch die Pandemie hat es unserem Team vor Ort nicht leichtgemacht. Die Familie entschied sich, in Gros Morne das Grundstück der Großeltern zu bebauen, das dreieinhalb Stunden von Gonaives entfernt liegt. Für den Transport der Materialien wie Zement und Stahl war zeitweise kein Benzin aufzutreiben. Sand kauften wir vor Ort, aber auch Wasser musste mit dem LKW herangefahren werden.

Die Frau der Familie trat besonders positiv hervor, wie sie für die Mitarbeiter kochte und alles gab, um auch denen eine warme Mahlzeit zu bescheren, die nicht ihren Anteil bezahlen konnten. Auch das ist eine sich wiederholende Realität, die wir mit Arbeitern von der jeweiligen Gegend erleben, welche wir ins Bauteam hinzunehmen.

Unter der Woche schliefen alle zusammen, das schweißt Mitarbeiter und die Familie nochmal enger zusammen. Es wurde viel gelacht und unsere Stadtleute genossen die frischen Früchte.

Ich empfinde es jedes Mal als ein besonderes Privileg so hautnah erleben zu dürfen, wie sich Lebensumstände zum Guten bessern.

Dank Euch!