Der kleine Jacob ist seit 2015 im Patenschaftsprogramm der Lebensmission und die schwierigen Lebensumstände der Familie sind uns wohlbekannt. Der Vater zog 2019 in den Norden Haitis, mit der Begründung, dort Arbeit als LKW-Fahrer zu finden. Tatsächlich aber verließ er seine Frau, schickt seitdem kein Geld und beteiligt sich nicht mehr an der Versorgung der fünf gemeinsamen Kinder. Für Jacobs Mutter Manoucheka ist es sehr schwer, sich und ihre Kinder über Wasser zu halten.
Die „Wohngeschichte“ der Familie gleicht einer Odyssee und ist tragisch. Immer wieder wurden sie zeitweise nur geduldet, um dann doch wieder verwiesen zu werden. Im letzten Jahr hausten sie in einer unfertigen Hausruine. Das Nomadenleben hinterlässt tiefe Spuren bei allen Beteiligten. Abgelehnt zu werden und gleichzeitig so stark auf die Gunst anderer Menschen angewiesen zu sein, ist nicht angenehm.
Sogar die eigenen näheren Verwandten bedrohten die Mutter in Konfliktsituationen und beschimpften die Kinder. Dieses Verhalten ist leider in Haiti nicht unüblich – gerade Personen, die zum eigenen Lebensunterhalt nichts beitragen können, sind dem hilflos ausgeliefert. Seit Herbst 2020 lebten die Kinder von der Mutter getrennt, da jeweils nur zwei Personen von Tanten und Onkeln aufgenommen wurden. Eine Not-Situation, auf die unser Patenschaftsmitarbeiter Thomon mehrfach dringlich aufmerksam machte.
Jacob‘s Patin schenkte Familie Octamar die Möglichkeit, ein eigenes Grundstück Richtung Meer in Gonaives zu erwerben. So erfüllten sie die Voraussetzung, um von Habitat-LM ein Haus zu empfangen, da Habitat-Spenden laut Projektbeschreibung nicht für Grundstückskäufe verwendet werden. Der Bau wurde mit viel Freude und allerlei Gewusel von der Familie unterstützt. Endlich haben sie einen Ort, an dem sie alle beisammen als Familie zur Ruhe kommen können, ohne dass jemand sie wieder vertreibt.